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Blinde am PC - wie geht denn das?

Wie Blinde erfolgreich am Computer arbeiten

Foto Hände auf einer Braillezeile


Durch die Entwicklungen im Bereich der Computertechnik haben sich den blinden und sehbehinderten Menschen innerhalb der letzten Jahrzehnte zahlreiche neue berufliche Perspektiven eröffnet. Viele überholte Blindenberufe wie der Korbflechter oder Bürstenbinder sind nahezu verschwunden, und zahlreiche Blinde arbeiten heute als Informatikkaufleute oder Fachinformatiker, als Call Center Agents oder Verwaltungsfachangestellte in anspruchsvollen Aufgabengebieten. Wie aber handhaben Blinde und Sehbehinderte diese komplizierte Technik?

Stark sehbehinderte Menschen haben oft noch eine Restsehkraft, deshalb reichen im Büroalltag meist übergroße Bildschirme aus, die den Text mit Hilfe einer speziellen Vergrößerungssoftware entsprechend groß darstellen können.

Für Menschen ganz ohne Sehkraft gibt es zwei Möglichkeiten:

  • die Textausgabe via Sprache
  • oder die Ausgabe über eine Braille-Zeile


Was ist eigentlich eine Braille-Zeile?

Ein weit verbreiteter Irrtum: Die Braillezeile dient im Normalfall nicht zum Eingeben von Text! Geschrieben wird ganz normal mit der Standard-Tastatur. Aufgabe der Braillezeile ist es vielmehr, die Informationen, die auf dem Bildschirm zu sehen sind, in Punktschrift auszugeben.

Eine Braillezeile besteht aus 40 bis 80 sogenannten Modulen, von denen jedes ein Zeichen in Brailleschrift in Form von sich erhebenden Punkten darstellen kann. So kann man Zeichen für Zeichen den Bildschirminhalt ertasten. Wichtig zum Verständnis: Die Braillezeile kann jeweils nur bis zu 80 Zeichen einer Bildschirmzeile darstellen. Bewegt man sich nun mit Maus oder Cursortasten über den Bildschirm, folgt die Braillezeile diesem Fokus und stellt die jeweils aktuelle Zeile dar. Braillezeilen sind von verschiedenen Hersteller in unterschiedlichsten Ausführungen erhältlich.


Wozu braucht man einen Screenreader?

Die Braillezeile zeigt also den Bildschirminhalt in Punktschrift an. Wie aber funktioniert das? Verantwortlich für das Zusammenspiel zwischen PC, Monitor und Braillezeile ist eine Software, die man Screenreader, also "Bildschirm-Leser" nennt. Eine solche Software muss auf dem PC installiert und gestartet sein. Auch bei den Screenreadern bieten die verschiedenen Hilfsmittelhersteller unterschiedliche Produkte an. Der Marktführer unter den heute gebräuchlichen Screenreadern ist Jaws


Und wie arbeitet man mit dieser Ausstattung?

Was sofort auffällt: Blinde benutzen die Maus nicht! Normal sehende PC-Anwender können sich zunächst oft gar nicht vorstellen, dass dies überhaupt möglich ist. Die meisten sind ziemlich hilflos, wenn aus irgendeinem Grund auch nur für kurze Zeit die Maus ausfällt. Tatsächlich ist aber die Tastatur ein nahezu vollwertiger und sehr effektiver Ersatz für die Maus. Mit Hilfe der Tastatur können sich Blinde schnell und sicher innerhalb eines Textes oder einer Tabelle bewegen, und auch die allermeisten Befehle können nicht nur durch einen Mausklick auf ein Icon, sondern auch über die Tastatur ausgeführt werden.


Foto Monika Weigand
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Monika Weigand
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